Hinter uns liegt ein Jahr, in dem sich nach den fast drei Corona-Jahren wieder etwas Normalität eingestellt hat. Die traditionellen Veranstaltungen unserer Vereine haben alle wieder stattgefunden. Auch die Senioren-Adventsfeier der Gemeinde, organisiert durch den Ortsbeirat, hat wieder in die Gut Stubb zurückgefunden und fast 80 Seniorinnen und Senioren sind der Einladung gefolgt. Bei Kaffee und Kuchen, gemeinsamen Singen und Geschichts- und Gedichtsvorträgen waren drei Stunden wie im Flug vergangen.
Höhepunkte des Jahres waren sicherlich die Übernahme des neuen Feuerwehrfahrzeugs durch unsere ehrenamtlich tätigen Feuerwehrfrauen und -männer. Etwa 300T€ hat die Gemeinde aus unseren Steuermitteln aufgewendet, damit wir auch zukünftig weiter auf die Sicherheit vertrauen können, die uns wichtig ist. Das geht nur, wenn immer einsatzbereite Feuerwehrleute zur Stelle sind und diese auch über adäquate Ausstattung verfügen. Seitens des Ortsbeirats hatten wir einen kleinen Beitrag durch zwei Fahrzeugstandarten mit unserem Ortswappen beigesteuert, so dass die Feuerwehr bei ihren Einsätzen im Dienste der Gemeinschaft und hier insbesondere beim Kerbeumzug aber auch beim Martinszug ihr neues Fahrzeug angemessen schmücken können.
Neben dem Brandschutz leistet aus der Einsatzabteilung geboren seit diesem Jahr auch ein Voraushelfertrupp ihren Beitrag zu unserer Sicherheit. Immer dann, wenn ein Notarzt und ein Ambulanzfahrzeug nicht schnell genug an Ort und Stelle sein kann, leistet diese Gruppe Voraushilfe. Ausgestattet mit einem Defibrillator und entsprechender Ausbildung gewinnen wir in unserem Ort so wichtige Minuten Schnelligkeit dazu. Auch hier haben wir seitens des Ortsbeirat eine kleine finanzielle Unterstützung aus unseren Mitteln geleistet.
Sportlich erfolgreich waren zahlreiche Athleten beim Waldsportfest des TV und auch unserer Fußballer des SV durften jubeln. Leichtathleten, Beachvolleyball, der Lauftreff des SV, der im vergangenen Jahr sein 40. Geburtstag feierte und Fußballer nutzen den Sportplatz quasi 24/7 und auch der ein oder andere Jugendliche genießt in lauen Sommerabenden den Platz als ruhigen Rückzugsort. Nach den Jahren des Niedergangs und der Begrünung des Heideborns ist mit der Meisterschaft in der Kreisoberliga und dem Aufstieg in die Gruppenliga die positive Entwicklung auf einen vorläufigen Höhepunkt angelangt. Ich wünsche den Fußballern das nötige Durchhaltevermögen, trotz aller auch hohen Niederlagen in der Gruppenliga weiter mit Spaß bei der Sache zu bleiben. Wir arbeiten im Ortsbeirat daran, dass es mit dem Ersatzneubau des Sportlerheims in diesem Jahr soweit vorangeht, dass wir im kommenden Jahr für den TV, für den SV und für die Dorfgemeinschaft einen barrierefreien und nachhaltigen Versammlungsraum erhalten. Ein moderner Sportplatz für Schule, Turn- und Sportverein, ein angemessen großer Versammlungsraum sowie entsprechende Umkleide- und Sanitärräume bilden die Grundlage für eine weiter positive Entwicklung.
Herausfordernd war die Begleitung des Bauleitplanverfahrens zur geplanten PV-Anlage auf den Wiesen und Feldern am Rand unseres schönen Dorfes. Wir haben demonstriert, gestritten, diskutiert und konstruktive Vorschlage für Alternativen gemacht. Spätestens mit der neuen Gesetzgebung des Bundes war aber klar, dass wir uns nicht weiter gegen das Vorhaben erfolgreich wehren konnten. Es ist daher dennoch ein schöner Erfolg gewesen, den Investor dazu zu bringen, zumindest auf einen Teilbereich der geplanten Flächen zu verzichten, so dass die Anlage zwar kommen wird, aber nicht in dem Umfang. Wenn unsere Gemeinde nun auch den Wirtschaftsweg zwischen der Bahnunterführung an der Feuerwehr bis zum Waldhof vernünftig saniert, haben wir an dieser Stelle zumindest etwas positiv bewegen können. Bis dahin werden wir seitens des Ortsbeirats die Entwicklung genau verfolgen.
Danken möchte ich an dieser Stelle allen, die sich so großartig für unseren Ort einsetzen und damit dazu beitragen, dass Niederseelbach so lebendig und liebenswert ist. Vielen Dank!
An dieser Stelle, weil mich auch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger darauf angesprochen haben, will ich auch nochmal erläutern, dass ich lediglich mein Mandat in der Gemeindevertretung niedergelegt habe. Dies war notwendig geworden, weil ich beruflich im Rheingau-Taunus-Kreis die Funktion der Revisionsleitung übernommen habe und in unserer Kommunalverfassung geregelt ist, dass ich nicht beides sein darf. Mir hat mein Engagement in der Gemeindevertretung viel Spaß gemacht, ich habe viel gelernt und viele wichtige Erfahrungen gemacht. Es ist schade, dass nach meinem Ausscheiden nun kein Vertreter unseres Dorfes mehr in diesem Gremium Mitglied ist. Auch daher kann ich nochmal wiederholen, was ich eingangs schrieb, machen Sie mit, engagieren Sie sich. Die Zeit bis zur nächsten Kommunalwahl 2026 ist kürzer als man denkt und es wäre wichtig, wenn Sie sich in den Parteien und Wählervereinigungen frühzeitig einbringen und Entscheidungen für unser Dorf mit treffen können. Im Ortsbeirat bringe ich mich auch weiter gerne für unser Dorf ein.
Was bringt uns das neue Jahr? Auf jeden Fall wieder zahlreiche Veranstaltungen. Von den monatlichen Treffen und Wanderungen der Wanderfreunde, den Äppler-, Wein- oder Bierständen des Kerbevereins am Alten Rathaus über das Waldsportfest und die Sportwoche am Sportplatz bis zur Kerb, der Veranstaltungskalender 2024, den der Ortsbeirat jedes Jahr neu auflegt und an die Haushalte verteilen lässt, ist proppenvoll. Wir sehen uns daher bestimmt oft in diesem Jahr und ich freue mich darauf. Falls Sie den Kalender nicht erhalten sollten, fragen Sie mich oder meine Kollegen des Ortsbeirats, wir können Sie damit bestimmt ausstatten, so dass Sie sich den Kalender gut sichtbar an den Küchenschrank hängen können, um keine Veranstaltung zu verpassen.
Karl Valentin hat einmal gesagt: „Wenn es regnet, freue ich mich. Denn wenn ich mich nicht freue, dann regnet es auch.“
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund, bleiben Sie zuversichtlich und bleiben Sie unserem Dorf wohlgesonnen!
Martin Brömsern, Ortsvorsteher Niederseelbach, PM vom 06.01.2024